Chondroitin

Chondroitin gehört chemisch gesehen zur Gruppe der Mucopolysaccharide und kommt neben Knorpelgewebe auch im Bindegewebe vor. Es sei ausdrücklich erwähnt, dass die therapeutische Form der Verbindung immer das Sulfat davon ist, also hier das Chondroitinsulfat. Es wird in der Regel in Kombination mit dem Glucosaminsulfat verabreicht.

Chondroitinsulfat ist ein natürlicher Bestandteil des Gelenkknorpels. Chondroitinsulfat bildet einen Großteil der Knorpelmasse. Die Wirkung des Gelenkknorpels beruht größtenteils auf seinem Widerstand gegen Kompression. Erklärt wird diese Eigenschaft mit den stark geladenen Sulfatgruppen der Verbindung, die zu elektrostatischer Abstoßung der einzelnen Ketten führen. Arthrose wird oft durch den Verlust des Chondroitinsulfatanteils in den Knorpeln verursacht. Dann verringert sich die Spaltbreite zwischen den beiden Gelenkflächen und führt im Fall der gegenseitigen Berührung zu den heftigen arthritischen schmerzen, die jede Bewegung zur Qual werden lassen.

Im Fall des Kniegelenks kommt noch als Besonderheit dazu, dass die Knorpelschicht auf der Rückseite der Kniescheibe mit 7 mm die dickste Knorpelschicht im Körper ist. Seine Ernährung kann bei dieser Dicke nicht mehr durch Diffusion allein funktionieren. Durch den Walkvorgang bei jeder Bewegung wird Gelenkflüssigkeit in den Knorpel hinein- und wieder herausgepumpt. Damit ist ein genügender Austausch gegeben, um ein funktionsfähiges Kniegelenk sicherzustellen.

Durch unphysiologische Drücke kommt es zu Knorpelernährungsstörungen, die zur Folge haben, daß der Knorpel ausfasert. Dies führt speziell beim Aufrichten aus der Hocke oder beim längeren Sitzen zu heftigen Schmerzen, die früher umgangssprachlich als “Theaterknie” bezeichnet wurden.

Als Wirkstoff für Knorpelschutzpräparate wird Chondroitinsulfat aus verschiedenen tierischen Quellen gewonnen, z.B. aus Haifischknorpel, Hühnerkämme, etc.. In geringen Mengen wird Chondroitin über tierische Lebensmittel aufgenommen. Da dies im Fall von Gelenkerkrankungen nicht ausreicht, wird zur Linderung der Schmerzen zu Nahrungsmittelergänzungen gegriffen, die Chondroitinsulfat enthalten. Wie im Fall von Glucosamin gibt es kontroverse Diskussionen über die Wirksamkeit der Präparate. Sie als Patient sollten durch Erprobung selbst entscheiden, wie sinnvoll diese Therapie für Sie ist.