Hyaluronsäure

Seit geraumer Zeit ist der Begriff als eine Art Wundermittel in aller Munde: Hyaluronsäure scheint sowohl in der Kosmetik als auch auf dem Gebiet der Orthopädie überraschende Erfolge vorweisen zu können. Die Haut soll verjüngt und auffallende Narben geglättet werden, arthrosekranke Gelenke sollen wieder beweglicher werden – was genau ist also diese vielseitig verwendbare Substanz und halten die ihr zugeschriebenen Heilerfolge auch einer Prüfung stand?

Hyaluronsäure – ein natürlicher Bestandteil des Körpers und aus chemischer Sicht eine Kette aus Zuckermolekülen – kann vor allen Dingen eins: Feuchtigkeit aufnehmen und speichern. Ein Molekül dieser Substanz bindet 6000-mal mehr Wasser als sein Eigengewicht und fungiert durch diese Viskosizität gleichzeitig als Transportmittel für Nährstoffe, als Abwehr gegen Entzündungen und als Feuchtigkeitsspeicher.

Dabei ist sie nicht von immer gleichbleibender Konsistenz, sondern verändert ihre Dichte je nach dem Belastungsgrad, dem sie ausgesetzt wird.
Diese Eigenschaften prädestinieren die Substanz zum Einsatz auf den Gebieten der Orthopädie und der Kosmetik.

Wird der Mensch älter, verringern sich die Vorräte an Hyaluron im Körper, was zu den allseits bekannten Auswirkungen wie fehlender Gelenkschmiere und zunehmenden Falten führt. Ein Sechzigjähriger besitzt nur noch ca. 10 Prozent dessen, was die Natur dem Mensch bei der Geburt mitgegeben hat.

So werden Hyaluron-Injektionen seit einiger Zeit besonders auf dem Gebiet der Arthrose-Linderung eingesetzt; eine durch ausreichend Langzeitstudien wirklich nachgewiesene Wirksamkeit ist jedoch im Moment noch nicht vorhanden. Aus diesem Grund wird die Behandlung in den meisten Fällen von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Eine höhere nachgewiesene Erfolgsquote hat der Einsatz von Hyaluron auf dem Gebiet der Dermatologie, hier insbesondere bei der Aufpolsterung von Falten. Die Substanz kann in Form von Kapseln geschluckt, unter die Haut gespritzt oder durch Cremes aufgetragen werden, der aufpolsternde Effekt entsteht dabei durch die Feuchtigkeitsbindefähigkeit des Wirkstoffs.

Allerdings kann die Behandlung – besonders durch Hyaluron-Injektionen – durchaus kostspielig sein.